Pensionsbeiträge für Arbeit in der Pension

von Ingrid Korosec, LAbg, VA a.D., Präsidentin des Seniorenrates

Liebe Pensionistinnen und Pensionisten !
Immer mehr Menschen wollen in der Pension arbeiten. Aktuelle Studien schätzen, dass von 100.000 Neupensionistinnen und -pensionisten 30.000 bis 40.000 in der Pension in geringem Umfang einer Erwerbstätigkeit nachgehen möchten. Derzeit sind 88.000 Pensionistinnen und Pensionisten erwerbstätig, Tendenz stark steigend.
Ich erhalte auch viele Zuschriften von Pensionistinnen und Pensionisten, die in der Pension weiter arbeiten wollen oder bereits erwerbstätig sind. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie die Pensionsbeiträge für Arbeit in der Pension, welche bis zu 22,8 Prozent ausmachen, als Hindernis ansehen. Das ist verständlich, denn sie sind eine große finanzielle Belastung, die im Gegenzug die bestehende Pension, für die bereits jahrzehntelang einbezahlt wurde, nur um wenige Euro pro Monat erhöht.


Darum setze ich mich vehement für die Abschaffung der Pensionsbeiträge für Arbeit in der Pension ein. Die Vorteile sind klar: Aktivierung von wichtigem Fachkräftepotenzial für den Arbeitsmarkt, zusätzliche Steuereinnahmen für den Staat und bis zu ein Viertel mehr vom Verdienst für die Betroffenen. Also eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Außerdem können Ältere ihr Wissen an die Jugend weitergeben. Dieser Wissenstransfer ist sozial und nachhaltig.
Bei der Arbeit in der Pension geht es überdies nicht um die 40-Stunden-Woche, das Zauberwort ist Flexibilität: Der ehemalige Abteilungsleiter in Teilzeit unterstützt seine Nachfolge, oder die pensionierte Pflegerin hilft Kolleginnen für mehrere Tage im Monat aus. Das entspricht auch der aktuellen Entwicklung des Arbeitsmarktes.
Mein Appell an Vizekanzler Kogler: „Wir haben dasselbe Ziel, also worauf noch warten?“
Meine Forderung wird auch Teil der Verhandlungen der morgen, Dienstag, beginnenden Regierungsklausur sein. Die Unterstützung dafür ist bereits enorm: Finanzminister Magnus Brunner, Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung und NÖAAB sind auf meiner Seite.
Mein Appell im Vorfeld der Regierungsklausur richtet sich daher an Vizekanzler Werner Kogler, der sich der Maßnahme als wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel gegenüber offen gezeigt hat:
Herr Vizekanzler Kogler, wir haben dasselbe Ziel – und der Weg dorthin ist klar. Also worauf noch warten?
Setzen Sie die Abschaffung der Pensionsbeiträge für arbeitende Pensionist:innen um!


 Mit den besten Grüßen,  

Ihre Ingrid Korosec