FCG-Senioren-News 01/2024

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

Die Funktionäre der FCG-Pensionisten im ÖGB werden ab sofort mit einem FCG-Newsletter unter dem vorläufigen Titel  „FCG-Senioren-News“ über interessante Themen informieren und relevante Fragen erörtern.

Es ist beabsichtigt, in einem ersten Schritt diesen Newsletter etwa zehn Mal im Jahr an unsere FCG-Pensionisten Funktionäre zu verteilen und in einem weiteren Schritt ab dem kommenden Jahr an alle FCG-Pensionisten Mitglieder aller Gewerkschaften zu versenden.

Unsere Leitlinien für diese Information sind jedenfalls die christlich-sozialen Grundpfeiler Solidarität, Subsidiarität, Personalität und Gemeinwohl. Es werden sicherlich auch kontroversielle Themen angesprochen werden, wobei hier angemerkt wird, dass die einzelnen Beiträge die Meinung und Auffassung des jeweiligen Verfassers darstellen. 

Am Ende der Information werden wir unter der Überschrift „Alles wird gut!“ immer wieder Beispiele bringen, die zeigen, dass unsere heutige Welt viel besser ist, als man uns in den sozialen Medien, im Fernsehen und in den Zeitungen tagtäglich einzureden versucht. 

Über sachliche Rückmeldungen, konstruktive Verbesserungsvorschläge und Hinweise würden wir uns freuen!

Wilhelm Waldner
Vorsitzender FCG-Pensionisten

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E-Card ohne Foto – Teilweise Entwarnung

In den Medien wurde verkündet, dass E-Cards ohne aufgedrucktem Foto ab dem ab 1. Jänner 2024 ungültig würden und es ab diesem Zeitpunkt beim Arztbesuch und in der Apotheke zu Problemen kommen könnte. Etwas untergangen ist dabei, dass von dieser Regelung Kinder bis vierzehn Jahren, Personen ab siebzig Jahren und Pflegegeldbezieher:innen ab der Stufe 4 davon ausgenommen wurden.

Die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen in Ordinationen und Apotheken wird aber vorübergehend weiterhin möglich sein, man wird aber bei der nächsten E-Card-Nutzung aufgefordert, ein Foto zu liefern. Dafür ist  eine Frist von 150 Tagen vorgesehen. Innerhalb dieser Übergangsfrist können Versicherte mit der Sozialversicherungsnummer und einem Lichtbildausweis zum Arzt gehen. Zur Einlösung von Rezepten in der Apotheke ist dann ein Ausdruck bzw. die zwölfstellige Rezept-ID erforderlich.

Ärzte und Apotheken sind vorab informiert, wie im Falle einer E-Card-Sperre vorzugehen ist. Darüber hinaus  ist festzuhalten, dass auch bei einer Sperre der E-Card der Versicherungsschutz erhalten bleibt, unterstrich der Generaldirektor der ÖGK, Bernhard Wurzer im Zuge einer Pressekonferenz.

Weiterführende Informationen zur E-Card-Fotoerfassung sind auf der Homepage der Österreichischen Sozialversicherung unter www.chipkarte.at/foto zu finden.

Wilhelm Waldner

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Jahresbericht der FCG-Younion Bundessektion

Vom 22. – 23. August 2023 fand in Salzburg die Bundestagung der FCG-younion-Bundespensionisten statt. Delegierte aus allen Bundesländern waren zur Tagung angereist. Nach der Begrüßung und Eröffnung der Bundestagung hielt der Bundesvorsitzende der FCG-younion Franz Fischer ein sehr interessantes Referat.

Neben vielen anderen aktuellen Themen, war die beabsichtigte Änderung der Führerscheinrichtlinie ein heiß diskutiertes Thema. Eine Änderung dieser Richtlinie hat eine Fahrtauglichkeitsüberprüfung für über 70-Jährige vorgesehen. Dies wurde von allen anwesenden Teilnehmern vehement abgelehnt.

Von Seiten der FCG-Fraktion im ÖGB wurde bereits ein ablehnendes Schreiben sowohl an die Bundesregierung als auch an die EU gesandt. Zwischenzeitlich wurde die Änderung der Richtlinie stark abgeschwächt.
Am Nachmittag des ersten Tages absolvierten die Tagungsteilnehmer einen fachkundig geführten Altstadt-Rundgang. Danach wurde eine Jedermann-Aufführung am Domplatz in der Innenstadt besucht. Dies war das Highlight der heurigen Bundestagung.
 
Die nächste younion-Bundespensionisten-Tagung wurde für den 20. – 21. August 2024 in Innsbruck angekündigt.
 
Vom 11. – 13. September 2023 fand das 46. younion-Bundespensionisten-Treffen statt. Ein Haupt-Diskussionspunkt dieser Veranstaltung war die Gestaltung des Gewerkschaftsbeitrages für younion Pensionisten. In den meisten Bundesländern wird ein Beitrag von € 3,- monatlich für VB und 0,5% für Beamte eingehoben. In Wien beträgt dieser Beitrag für alle 0,5%. Die Funktionäre der Bundesländer wurden aufgefordert, sich mit einer Anpassung zu beschäftigen. Der Vorsitzenden der younion-Bundespensionisten Alfred Luger schlägt einen einheitlichen Gewerkschaftsbeitrag von 0,3 % vor.
 
Arbeiten im Alter im Detail 
Wer sich bereits in Pension befindet und zusätzlich noch arbeitet, bezahlt für dieses Erwerbseinkommen bis zu einem Betrag von ca. 1.100 Euro ab 2024 keine Pensionsversicherungsbeiträge mehr (bisher 10,25%). Verdient man mehr, fallen nur für den Betrag über ca. 1.100 Euro Pensionsbeiträge an.
Für Menschen in Korridorpension gibt es eine Härtefallregelung, damit es nicht sofort zu Kürzungen kommt, wenn der Zuverdienst die Geringfügigkeitsgrenze nur wenig übersteigt.

Nichts ändert sich bei der Versteuerung: SeniorInnen müssen, wie alle anderen Erwerbstätigen auch, Pension und Erwerbseinkommen gemeinsam versteuern.

Alfred Luger 
Bundesvorsitzender der FCG-younion-Pensionisten

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Alter und Gesundheit

Ein neuer Bericht zur Gesundheitslage war Thema in der ZIB 1 am 4. Jänner 2024.
 
Die gute Nachricht war, in Österreich steigt die Lebenserwartung, Die schlechte Nachricht, wir werden leider nicht gesund alt und die Gesundheitssysteme stehen vor großen Herausforderungen.
 
Ein großer Teil der über 65Jährigen ist chronisch krank. Jeder/jede Fünfte kann sich nicht mehr selbst versorgen. Wenn sich nichts verbessert werden Menschen die heute geboren werden, in mittelmäßiger bis schlechter gesundheitlichen Verfassung leben. Bei Frauen werden das ungefähr 20 Jahre sein, bei Männern ca. 16 Jahre.
Insgesamt leiden 66% der Menschen an Gesundheitsproblemen und chronischen Erkrankungen.
 
Das Gesundheitsministerium möchte die Gesundheitskompetenz der Österreicher:innen verbessern. Dazu gehört auch die Gesundheitskommunikation.
Was wir verstehen, wahrnehmen und wissen, hängt davon ab, wie mit uns, den Patient:innen geredet wird. Weitere Ziele sind die Anzahl der Kassenverträge zu erhöhen und den Ausbau der Langzeitpflege zu forcieren.
 
So weit so gut, denke ich mir. Aber was läuft da schief? Wir haben – trotz mancher Fehlentwicklungen – noch immer ein sehr gutes Gesundheitssystem, eine hohe Dichte an Krankenhäusern und wir leben in einem wohlhabenden Land mit guter Bildung. Beim Letzten gibt es aber auch noch Luft nach oben.
 
Nach Aussagen von Gesundheitsexperten ist nur ein geringer Prozentsatz von Erkrankungen genetisch bedingt. Ob man gesund ist und bleibt, abgesehen von Unfällen, ist eine Frage des Lebensstils. Hier gilt es, nach meiner Meinung nach, anzusetzen. Dazu gehört: schonungslose Ehrlichkeit und sagen, was Sache ist (ein Grundsatz im guten Journalismus und lösungsorientierter Kommunikation).
 
Es ist nicht hilfreich wenn Ärzte das Übergewicht und/oder die ungesunde Lebensweise ihrer Patient:innen nicht ansprechen. Wir handeln unreif, wenn wir mit unangenehmen Wahrheiten nicht umgehen können. Es sind die falschen Glaubenssätze dass wir Nahrung, Genussmittel und Alkohol zur Entspannung brauchen. Es ist nicht lässig ein Couchpotato zu sein und spazieren gehen als altmodisch und fad angesehen wird. Nach neuesten Erkenntnissen ist eine 5 Kilometer Wanderung bereits jungen Menschen zu viel.
 
Es ist nicht der richtige Weg, Arbeit, Beruf, Leistung und Anstrengung als Stress, Mühe und Plage zu empfinden. Ungesunder Stress sind ausschließlich schwere Schicksalsschläge, existentielle Sorgen, Nöte, Ängste und ständige Überforderung. Ein aktives Leben mit sinnstiftenden Tätigkeiten und Interessen ist gesund, macht Freude und nicht krank. Die Dosis macht das Gift!
 

Es liegt daher überwiegend an uns selber, ob wir gesund alt werden. Natürlich ist es schwer, eingefahrene Muster zu verändern. Aber wir sollten wieder Herr/Frau über unseren Geist und Körper sein und nicht die Werbeindustrie, die uns einreden will, was wir denn alles brauchen um ein schönes Leben zu haben. Ein gutes Leben ist ein gesundes Leben. Gescheitere Menschen als ich schreiben davon, dass wir im Überfluss leben und das richtige Maß verloren gegangen ist. Wir können im noch jungen, neuen Jahr damit beginnen, die Balance wieder herzustellen. Für die eigene Gesundheit, für die Umwelt und für die nachfolgenden Generationen !

Christine Boller

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Alles wird gut !

Aus DER PRAGMATICUS, Dossier: Alles wird gut; 30. Juni 2023

 Die täglichen Meldungen in den Nachrichten, in den Printmedien und ganz besonders in den als “soziale Medien” bezeichneten digitalen Informationsplattformen wird ein Bild gezeichnet, als ob wir gerade knapp vor dem Weltuntergang stehen. Allerdings ist die Welt gerechter und wohlhabender als noch vor einigen Jahren. Die Menschen leben länger und auch gesünder. Die Umwelt ist sauberer und Innovationen helfen bei der Bewältigung des Klimawandels. Die Armut ist zurückgegangen, die Lebenserwartung gestiegen – und steigt noch immer weiter. Nie zuvor war die Welt ein so angenehmer Ort wie heute. Es geht uns besser als gedacht und jetzt ist der beste Zeitpunkt, um geboren zu werden.

“Noch Anfang der 1980er-Jahre lebte fast jeder zweite Mensch weltweit in extremer Armut. Heute ist es weniger als jeder zehnte. Doch weniger als einem Prozent der Menschen ist dieser Rückgang bewusst. Der schnelle Rückgang extremer Armut ist vielleicht eine der größten Leistungen der Menschheit in der gesamten Geschichte.  Trotzdem denken die allermeisten Befragten, die weltweite Armut habe zugenommen.” *) 

In der Gruppe der weltweit Ärmsten sind die Zugewinne am größten. In Asien hat sich die Lebenserwartung seit Anfang des 20. Jahrhunderts von etwa 28 Jahre auf 72 Jahre erhöht. In Afrika von 28 auf 62 Jahre. Das geht einher mit einer Änderung bei der Kindersterblichkeit, die ein Gradmesser für die  Stabilität und den Entwicklungsgrad einer Gesellschaft ist. 1960 starb weltweit noch fast jedes fünfte Neugeborene innerhalb der ersten fünf Lebensjahre. Das hat sich radikal geändert. Heute verstirbt weltweit weniger als jedes 20. Kind.   

Die verklärte Sicht der Vergangenheit ist ein Phänomen, das auch als der „rosa Blick auf die Vergangenheit“ bezeichnet wird. Auch, wenn sie uns auf die Nerven ging, als sie noch Gegenwart war. Wir bewahren traurige Erinnerungen im Gehirn auf. Das ist schön für die Vergangenheit, doch mit diesem Blick kann die Gegenwart nicht mithalten. Wir schwelgen in Nostalgie, obwohl es uns heute objektiv deutlich besser geht.

*) Aus DER PRAGMATICUS, Dossier: Alles wird gut; Dr. Martin Schröder, 30. Juni 2023

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