Fair im Dialog – stark in der Sache!

Wilhelm Waldner
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Der bevorstehende 20. FCG-Bundestag am 20. Juni 2023 wird bei der FCG personelle Veränderungen mit sich bringen und auch wesentliche inhaltliche Weichenstellungen für kommende Funktionsperioden beinhalten.
Nach den offensichtlich noch immer nicht endgültig überwundenen Folgen der Corona-Pandemie und den seit 24. Februar 2022 dazu kommenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass nichts mehr so sein wird wie vorher. Unser bisheriges, gewohntes und lieb gewordenes Lebensmodell steht plötzlich am Prüfstand, denn die wirtschaftlichen Auswirkungen betreffen alle Bevölkerungsschichten.
Dazu kommt der durch die Erderwärmung, die Globalisierung und die Altersstruktur unserer Gesellschaft immer stärker werdende Veränderungsbedarf, der zu einer spürbaren Verunsicherung der Bevölkerung führt. Dass die Digitalisierung in nahezu fast allen Bereichen immer schneller voranschreitet, trägt auch nicht gerade zur Beruhigung bei. Alle diese Krisen und Entwicklungen können nicht isoliert und getrennt gesehen werden, sondern stehen in einer Wechselwirkung zueinander.
Das Modell der „ökosozialen Marktwirtschaft“ könnte weltweit einen Rahmen vorgeben, der eine Balance zwischen einem fairen Wettbewerb, einem gerechten Ordnungsrahmen im Sozialstaat und und dem für künftige Generationen lebensnotwendigen Schutz der Umwelt herzustellen versucht. Das Ziel muss sein, von einer „Zivilisation des Raubbaus“ zu einer „Zivilisation der Nachhaltigkeit“ zu gelangen!
Die FCG hat in ihrem Leitantrag zahlreiche Positionen und Forderungen konkret festgelegt. Themenbereiche, unter anderem wie Bildung und Arbeit, Sozialpartnerschaft, Generationenvertrag, Digitalisierung, Förderung von Forschung und Entwicklung, Pflegereform, Pendlerförderung, ein Recht auf einen Kindergartenplatz, Angebote mit Wahlfreiheit für ganztägige Schulformen, Ferienbetreuung durch ausgebildete FreizeitpädagogInnen und die Begleitung und Pflege eines schwerkranken bzw. pflegebedürftigen nahen Angehörigen werden erörtert.
Altersdiskriminierung ist weiterhin ein Thema und die Absicht der EU-Kommission, in der Führerscheinrichtlinie für ältere Personen bei der Führerscheinverlängerung strengere Bestimmungen einzuführen, werden von uns vehement kritisiert und abgelehnt.
Im auf den FCG-Bundestag folgenden ÖGB-Kongress steht eine breite Palette von Themen zur Diskussion. Es liegt ein Leitantrag vor, der alle Bereiche, die von großer Bedeutung für die Zukunft der Arbeitswelt und für einen fairen sozialen Ausgleich sind, in den Mittelpunkt der gewerkschaftlichen Arbeit rückt.
Die Globalisierung hat unsere Arbeitswelt verändert und wird sie weiter verändern. Hier bietet der Kongress die Möglichkeit, sich mit anderen internationalen Gewerkschaftsorganisationen auszutauschen und von ihren Erfahrungen zu lernen.
Aus der Sicht der FCG-Pensionisten ist es erfreulich, dass auch der ÖGB in seinem Forderungsprogramm entschieden gegen jede Form von Diskriminierung auftritt. Daher sind wir optimistisch, dass die altersdiskriminierenden Bestimmungen in der Geschäftsordnung des ÖGB nach dem Kongress der Vergangenheit angehören werden.
Euer
Wilhelm Waldner
Vorsitzender FCG-BundespensionistInnen